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Jetzt wird der rote Teppich ausgerollt!

Bahn frei für Purpurschnecken und die Farbe des Lebens

Wer kennt das nicht: wenn man sich schämt oder wütend wird, wird einem plötzlich heiß und man errötet von Hals bis Kopf – Tomatenrot. Nicht umsonst, denn Rot gilt als die Farbe des Feuers und des Blutes.

Dass beim Stierkampf das rote Tuch aggressiv macht, ist allerdings nur ein Mythos. Stiere sind farbenblind, lediglich die Bewegung des Stoffes und des Toreros macht sie angriffslustig.

Sowohl mit Blut und als auch mit Feuer assoziieren wir positive und auch negative Dinge. Der Hass, der Krieg und die Aggression aber auch die Liebe, die Lebenskraft, das Selbstbewusstsein, die Wärme und die Leidenschaft werden der Farbe Rot zugeschrieben.

Was macht Rot mit uns?

Rot ist zwar aufreizend und dominant, doch es verlangt gleichzeitig Sensibilität. Es ist generell die Farbe der Gefühlsausbrüche. Wer kennt das nicht: wenn man sich schämt oder wütend wird, wird einem heiß und man errötet von Hals bis Kopf. Und doch: Die wohltuende und wärmende Wirkung der Farbe Rot wird oft zu Heilzwecken eingesetzt. Rot erhöht den Stoffwechsel, wirkt anregend und appetitfördernd, vermittelt uns einen starken Willen und kann auch blockierte Fähigkeiten zu Aggression und zum Ausleben von Sexualität lösen.

Der teuerste Farbstoff der Welt

Der echte Purpurfarbstoff war die teuerste Farbe der Welt und gilt heute noch als eine der teuersten. Er wird aus den übelriechenden Säften der Purpurschnecke gewonnen und färbt Stoffe in ein tiefdunkel-violettes Purpur. Das unechte Purpur wird dagegen aus Schildläusen hergestellt. Im Mittelmeerraum, in der Zeit der Antike, wurden die Tiere für die Herstellung getötet. In Mittelamerika hingegen wurden die Purpurschnecken „gemolken“ und anschließend wieder lebend in die Freiheit entlassen.

Im Mittelalter war diese Farbe den Kardinälen vorbehalten und wurde auch zur Krönungsfarbe der Könige. Wenn ein anderer diese Farbe trug, musste er mit der Todesstrafe rechnen.

Achtung Gefahr!

Ob Straßenschilder, Ampeln oder auch die rote Karte beim Fußball, alle sind aus demselben Grund Rot: sie symbolisieren Gefahr bzw. Stop. Aufgrund der langen Wellenlänge gilt Rot schon seit langem in verschiedensten Kulturen und in der Natur als Warnfarbe, besonders in Kombination mit Weiß oder Schwarz. Aus diesem Grund tauschte auch die russische Armee im 1. Weltkrieg ihre rote Uniform mit einer neutralfarbigen aus, denn mit der roten konnte man sie schon von weiter Entfernung erkennen.

Rot wirkt quadratisch. Blau wirkt rund.

In den 1920er Jahren beschäftigten sich die beiden Bauhauslehrer Wassily Kandinsky und Johannes Itten intensiv mit den Beziehungen zwischen Farben und Formen und sie ordneten den Farben bestimmte Eigenschaften und Charaktere zu. Für Itten wirkt beispielsweise die Farbe Rot statisch und schwer, deshalb ordnet er sie der statischen Form des Quadrates zu. Nach dem Austritt Ittens führte Kandinsky diese Farb- und Formenlehre fort und arbeitete sie aus. Noch heute ist diese Zuordnung der Grundfarben zu den Grundformen eines der bekanntesten Merkmale von Bauhaus.

Ohne Titel - Voraussichtlich RotNamaste from Buddha

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